Clodius und Clodia: ein berüchtigtes Geschwisterpaar aus der späten römischen Republik

Rom im 1. Jh. v. Chr.
Publius Clodius Pulcher
Der Bona Dea - Skandal
Die Viergroschenhure
Lesbia
Clodius - der Mann Caesars
Iuvenes barbatuli
Der Caelius-Prozess
Mord auf der Via Appia

"Clodius war ein Mann aus vornehmer Familie, noch jung an Jahren, aber frech, hochmütig und anmaßend."

"Sogar untadelige Männer haben es fertiggebracht, diese gift- und verderbensschwangere Viper wie einen Schoßhund zu verhätscheln..."

"... jemand, dem nie etwas heilig war, weder bei Untaten, noch bei Ausschweifungen, jemand, der mit seiner leiblichen Schwester Unzucht trieb, jemand, der kein
Gesetz, kein bürgerliches Recht, keine Eigentumsschranken kannte..."

"...der verrückte Kerl war außer Rand und Band..."

"...ein Ausbund an Verächtlichkeit, Gemeinheit, Verruchtheit und Geilheit!"

"Halunke!"... "Abschaum!"... "Drecksvisage!"... "Wutschnaubender, abscheulicher Schurke!"... "Verblendeter!"... "Straßenräuber!"... "Sittenstrolch!"... "Pestbeule!"...
"Schmierenkomödiant!"

Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.)


Rom im 1. Jh. v. Chr.

Kaum jemanden hat der römische Philosoph und Staatsmann Cicero so verabscheut wie den Volkstribunen Publius Clodius Pulcher. Jahrelang giftete und schäumte Cicero über seinen Lieblingsfeind, denn Clodius schien ihm geradezu eine Verkörperung all dessen, was den republikanischen Staat marode machte. Clodius mißachtete die heiligen Vorrechte der Patrizier, er setzte sich für die unteren Schichten der Bevölkerung ein, zumindest gab er das vor; seine Politik zielte darauf ab, die Privilegien der Aristokraten einzuschränken und seine Methoden waren alles andere als zimperlich. Keinesfalls also gehörte er zu den "boni", den Guten, die der konservative Cicero recht blauäugig für die tragenden Säulen des Staates hielt, für die einzigen, die diesen vor dem drohenden Zusammenbruch würden bewahren können, und das war eine grobe Fehleinschätzung. In den 50er Jahren des 1. Jahrhunderts v. Chr. hatte die römische Aristokratie längst abgewirtschaftet. Die Mitglieder des römischen Senats und die obersten Staatsbeamten bereicherten sich längst hemmungslos am römischen Gemeinwesen. Der Staat war Tummelplatz für Karrieristen und Ehrgeizlinge geworden. Hatte nicht gerade vor einigen Jahren der zugegeben etwas moralinsaure Politiker Cato der Jüngere den Senatoren zugerufen: "Bei den unsterblichen Göttern, an euch appelliere ich, die ihr stets mehr für eure Häuser, Landsitze, Statuen und Gemälde übrig habt als für den Staat! Wenn ihr derartigen Kram, an den ihr euch klammert, behalten wollt, wenn ihr euch für eure Liebhabereien auch die Ruhe zum Genießen verschaffen wollt, so wacht doch endlich einmal auf und packt mit an am Staat! Die Freiheit und unser Leben stehen auf dem Spiel!"

Doch die Senatoren überließen die Macht mehr oder weniger widerspruchslos erfolgreichen Generälen wie Caesar und Pompeius. Als politisch äußerst kurzsichtig erwies es sich, daß die konservativen senatorischen Familien sich wenig um die Belange der unteren Bevölkerungsschichten kümmerten. Wenn nun Männer wie Clodius sich genau dieser Belange annahmen, so bedeutete das glimmende Lunten im sozialen Sprengstoff.

Publius Clodius Pulcher

Publius Clodius Pulcher betrat in den 60er Jahren des 1. Jahrhunderts v. Chr. die politische Bühne. Er war Aristokrat, Angehöriger des altehrwürdigen Geschlechts der Claudier und zunächst einfach ein junger Mann, der Karriere machen wollte, sicher noch kein Revolutionär. Von Anfang an aber bedeutete es Unruhe, wenn Clodius in der Nähe war. Im Jahr 68 v. Chr. begleitete er seinen Schwager Lucullus auf dessen Feldzügen. Als Lucullus durch ungeschickte Strategie und Beutepolitik sogar seine eigenen Soldaten gegen sich aufbrachte, stellte sich Clodius sofort auf die Seite der einfachen Soldaten. Durch die aristokratische Brille betrachtet, war Lucullus arm dran durch das schändliche Verhalten seines Schwagers:

"Zu diesen schon so gewichtigen Schwierigkeiten kam noch etwas hinzu, was seine Unternehmungen vollends zunichte machte: die Wühlereien des Publius Clodius, eines hemmungslosen Menschen, voll Frechheit und Nichtachtung für alles. Er war der Bruder der Gattin des Lucullus, eines ganz sittenlosen Weibes, mit dem man ihm auch sträflichen Umgang nachsagte. Er nahm damals an den Feldzügen des Lucullus teil und erhielt nicht soviel Ehre, wie er sich selbst anmaßte; er maßte sich aber an der erste zu sein, und da er wegen seine üblen Charakters hinter vielen zurückstehen mußte, so suchte er unter den Truppen zu wühlen und sie gegen Lucullus aufzubringen, indem er hetzerische Reden unter ihnen ausstreute, die sich das mit Wohlgefallen anhörten... Daher ließen sie sich auch gern mit Clodius ein und nannten ihn einen Freund des gemeinen Mannes, weil er tat, als ob er sie bedauerte, daß es für sie nach sovielen Kämpfen und Strapazen noch kein Ende geben sollte."

Nach Rom zurückgekehrt, begann Clodius, wie üblich für einen jungen Mann seiner Herkunft, als Prozeßredner seine politische Karriere.
63 v. Chr. erlebte Rom mit der sogenannten "Verschwörung des Catilina" eine turbulente Phase. Der zwielichtige Aristokrat Catilina hatte eine Menge Anhänger um sich geschart und plante, die Consuln zu ermorden und sich selbst mit diesem Gewaltstreich an die Macht zu bringen. Der große Feldherr Pompeius war nicht in Rom und der mächtige Gaius Julius Caesar hielt sich in dieser Angelegenheit bedeckt. So hing alles vom Vorgehen des derzeitigen Consuls Cicero ab. Die Verschwörung schlug fehl und Cicero ließ Anhänger Catilinas unter den Senatoren kurzerhand hinrichten. Ein Leben lang sollte sich Cicero in dem Gefühl sonnen, den Staat vor großer Gefahr gerettet zu haben.

Der Bona Dea - Skandal

Wie Clodius zu Catilina gestanden hat, bleibt unklar. Der Biograph Plutarch behauptet, Clodius und Cicero hätten zu der Zeit noch auf der gleichen Seite gestanden: "Cicero war ein Freund von ihm gewesen und hatte während der Catilinarischen Wirren in ihm den eifrigsten Helfer und Leibwächter gehabt."
Fest steht, daß spätestens seit Dezember 62 v. Chr. aus Clodius und Cicero entschiedene Gegner geworden waren. In diesem Jahr erschütterte ein ganz unglaublicher Skandal die römische Oberschicht. Sein Urheber war kein anderer als Clodius. Er war nämlich ...

"... in Pompeia, die Gattin Caesars verliebt und schlich sich in der Verkleidung als Zitherspielerin heimlich in sein Haus ein."

In diesem Haus richtete gerade die Mutter Caesars der Fest der "Guten Göttin", der "Bona Dea" aus. Zu den kultischen Handlungen waren ausschließlich Frauen zugelassen, daher mußte sich Clodius für das verbotene Stelldichein als Frau verkleiden.

"Aber da Clodius noch ein unbärtiger Jüngling war, so hoffte er unbemerkt durch den Kreis der Frauen zu Pompeia schlüpfen zu können. Wie er nun aber bei Nacht in ein weitläufiges Haus kam, fand er sich in den Gängen nicht zurecht und als eine Dienerin der Mutter Caesars ihn herumirren sah, fragte sie ihn nach seinem Namen. Wie er darauf, zu reden genötigt, erklärte, er suche eine Kammerzofe Pompeias, merkte sie daß das keine weibliche Stimme war, schrie auf und rief die Frauen zusammen. Sie schlossen die Türen, durchsuchten allen und erwischten Clodius, der sich in die Kammer einer jungen Sklavin geflüchtet hatte, mit der er hereingekommen war."

Rom hatte einen Gesellschaftsskandal erster Art und Güte! Die Entweihung der Bona Dea-Feier war an sich eine ernste Sache, aber die Art und Weise, wie das geschehen war, entbehrte nicht einer gewissen Komik. Ausgerechnet Caesar sollten Hörner aufgesetzt werden, Caesar, dessen Frauenverschleiß stadtbekannt war!
Und dies noch dazu von Clodius, dem frechen Milchbart! Caesar reagierte sofort. Als Clodius wegen "Ruchlosigkeit" und Religionsfrevels vor Gericht gestellt wurde, erklärte Caesar, er wisse nichts von einem Verhältnis seiner Frau zu Clodius; von Pompeia ließ er sich aber unverzüglich scheiden. Er sagte: "Ich kann keine Frau in meinem Haus dulden, auf der auch nur der Schatten eines Verdachts ruht!"

Clodius erklärte kurzerhand, er sei zum fraglichen Zeitpunkt garnicht in Rom gewesen. Jetzt trat Cicero in die Schranken des Gerichts und behauptete, Clodius wäre freilich in Rom gewesen, er, Cicero, habe ja an dem bewußten Abend noch mit ihm gesprochen! Ganz offensichtlich wollte er die Verurteilung des jungen Mannes.
Warum?

"Man glaubte, daß Cicero dieses Zeugnis nicht um der Wahrheit willen abgelegt hatte, sondern um sich seiner Frau Terentia gegenüber zu rechtfertigen."

Auch in der Antike haben sich Klatschmäuler gierig auf Geschichten gestürzt, die sich unterhalb der Gürtellinie abspielten. Terentia, so heißt es, sei eifersüchtig auf die schönen Schwestern des Clodius gewesen, die einen äußerst zweifelhaften Ruf genossen. Alle drei Schwestern hießen Clodia, alle drei waren mit wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verheiratet und alle drei pflegten einen ungewöhnlich lockeren Lebenswandel. Besonders die mittlere Clodia war Terentia ein Dorn im Auge...

"Denn sie hatte einen Groll auf Clodius wegen seiner Schwester Clodia, von der sie glaubte, daß sie Cicero heiraten wolle... Dadurch, daß Cicero immer zu der in der Nähe wohnenden Clodia ging und ihr seine Aufwartung machte, hatte er den Verdacht in Terentia wachgerufen. Da sie nun von heftigem Charakter war und Cicero beherrschte, so hetzte sie ihn auf sich an dem Angriff auf Clodius zu beteiligen und gegen ihn zu zeugen."


Die Viergroschenhure

Jetzt gab es kein Halten mehr. Jeder nur mögliche Dreck wurde über Clodius ausgekübelt und die vermeintliche Sittenlosigkeit seiner Schwestern kam da gerade recht. Sogar Schwager Lucullus beteiligte sich am Rufmord.

"Lucullus bot sogar Sklavinnen als Zeuginnen dafür an, daß Clodius mit der jüngsten seiner Schwestern zu der Zeit, als sie mit ihm, Lucullus verheiratet war, unzüchtigen Verkehr gehabt habe. Auch war das hartnäckige Gerücht verbreitet, daß Clodius zu seinen anderen beiden Schwestern in solchen Beziehungen stehe."

So verrufen war die mittlere Clodia, daß sie "Quadrantaria", "Viergroschenhure" genannt wurde, ein Ausdruck, mit dem Cicero sie immer wieder verunglimpfte. Es gibt in der Literatur keine Stellen, die den Verdacht Terentias glaubhaft erhärten. Cicero ist Clodia immer wieder begegnet, nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in privatem Rahmen. Mag sein, daß er vielleicht anfangs wie so viele von ihr bezaubert war; ein Techtelmechtel ist aber sicher nur ein Gerücht gewesen.
Allerdings hat Cicero mit der unglaublichen Häme und Verachtung, mit der er Clodia später bedachte, selbst einiges zu diesem Gerücht beigetragen.

Im Prozess gegen Clodius trat die verhängnisvolle Polarisierung in der römischen Gesellschaft klar zutage, die die Innenpolitik seit Jahrzehnten zunehmend vergiftete.
Da standen die konservativen Senatoren, die "Besten", "Optimaten", wie sie sich selbst nannten, gegen die Popularen, Politiker also, die sich für die Sache des einfachen Volkes einsetzten. Der Optimat Cicero konnte in dem popularen Politiker Clodius nichts anderes sehen als eine Aufwiegler und Unruhestifter. Seine Anhängerschaft im einfachen Volk war schlicht Abschaum.
"Selbst bei einem derben Volksstück hat es nie ein so schändliches Publikum gegeben!"

Der Pöbel sei es schließlich auch gewesen, der den Ausgang des Prozesses mitbeeinflußt habe. "Voll von Sklaven" sei das Forum gewesen, erzählt Cicero, und die Geschworenen hätten unter Polizeischutz gestellt werden müssen. Da Allerletzte sei schließlich gewesen, giftete er weiter, daß ein großer popularer Politiker wie Crassus die Geschworenen bestochen habe.

"In zwei Tagen erledigt der die ganze Geschichte durch einen Sklaven, und zwar einen aus der Gladiatorenschule, holt die Leute heran, verspricht ihnen Geld, verbürgt sich für die Zahlung, zahlt es ihnen aus. Dann wurden aber auch, - mein Gott, was für Zustände! -, die Nächte bei gewissen Frauenzimmern sowie die Zuführung adliger Jüngelchen für manchen Geschworenen der Höhepunkt des Sündenlohns. So zogen sich die anständigen Leute größtenteils zurück..." ... was für Cicero eindeutig die Ursache dafür war, daß Clodius freigesprochen wurde.

Aus Clodius und Cicero waren erbitterte Feinde geworden. Politisch befanden sie sich in zwei verschiedenen Lagern und persönlich hatten sie die Brücken zwischen sich abgebrochen. Cicero witterte völlig richtig hinter Clodius die mächtigen popularen Politiker Caesar und Crassus und das bedeutete Gefahr für den Staat! Daß der große Pompeius die optimatische Richtung favorisierte, half angesichts der Skrupellosigkeit der Popularen im Moment auch nicht weiter.

Lesbia

Besonders empört zeigte sich der konservative Cicero darüber, daß die Frauen des Clodius-Kreises jegliche Zurückhaltung und Dezenz vermissen ließen. Vor allem die mittlere der drei Clodius-Schwestern, die 32jährige schöne und charmante Clodia, machte von sich reden. Intelligent, voll Geist und Witz bildete sie den funkelnden Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Durch den engen Kontakt zu vielen führenden Männern konnte Clodia auch politisch Einfluß nehmen und ihren nicht geringen Ehrgeiz befriedigen. Obwohl sie verheiratet war, lagen ihr die Männer in Scharen zu Füßen. Besonders in diesen Jahren wurde sie geradezu überschwenglich geliebt und besungen. Der 10 Jahre jüngere Dichter Catull erlebte in seiner Liebe zu Clodia die höchsten Wonnen und das größte Leid seines Lebens. Seine Gedichte an "Lesbia". wie Catull Clodia in Anlehnung an die griechische Dichterin Sappho von Lesbos nannte, gehören zu den schönsten und zartfühlendsten Liebesgedichten der lateinischen Literatur.

"Laßt uns, Lesbia, leben und uns lieben
Und der grämlichen Alten Reden alle
Eines Pfifferlings grade wert erachten!
Wohl die Sonne kann geh'n und wiederkehren;
Doch wenn uns erst das kurze Licht vergangen,
Eine ewige Nacht gilt's dann zu schlafen.
Küsse gib mir drum tausend, dann noch hundert,
Dann noch tausend, und dann noch einmal hundert,
Dann aufs neue noch tausend, dann noch hundert;
Dann, wenn wir es zu vielen tausend brachten,
Dann verzählen wir uns, daß wir's vergessen
Und kein Böser aus Neid uns Unheil anwünscht,
Da er weiß, daß es soviel Küsse waren."

Die schwärmerische Liebe des jugendlichen Dichters dürfte die erfahrene Clodia zunächst gerührt haben. Was sie empfunden haben mag, als sie ihn schließlich erhörte, entzieht sich unserer Kenntnis. Für Catull aber wurde sie die Liebe seines Lebens, sein Schicksal. Innerlich konnte er sie niemals loslassen, selbst dann nicht, als es nach kurzem Glück zum Bruch zwischen ihnen kam.

"Dahin bin ich gebracht, meine Lesbia, durch dein Verhalten,
So hat mein Herz sich nun selbst durch seine Dienste erschöpft,
Daß ich weder dir gut sein kann, und würdest du die bravste,
Noch von der Liebe hinfort lassen, was immer du tust."

Clodius - der Mann Caesars

Im Jahr 59 v. Chr. führte Gaius Iulius Caesar als Consul die Regierungsgeschäfte in Rom. Als er im darauffolgenden Jahr sein Proconsulat antrat und sich anschickte, Gallien zu erobern, hielt er es für angebracht, seine politischen Gegner in Rom derweilen lahmzulegen. Diese Gegner waren vor allen Cato d. Jüngere und ... Cicero.
Diese beiden mundtot zu machen, dafür eignete sich, so wie die Dinge standen, keiner besser als Publius Clodius Pulcher. Er war inzwischen dank der Protektion Caesars vom Patrizier- in den Plebejerstand übergetreten, eine Tat, die ihn bei seinen patrizischen Standesgenossen nicht gerade beliebt gemacht hatte. Clodius wollte Volkstribun werden und das konnte er nur als Plebejer. Als Volkstribun würde er die Volksversammlung beherrschen und sich zur Führungsfigur popularer Politik aufschwingen. Caesars Ziele zu unterstützen war ihm selbstverständlich. Cato sollte entfernt werden? Nichts leichter als das! Cypern braucht einen Statthalter und wer könnte fähiger sein als Cato? Als der protestierte, ...

"... das sei eine Falle, ein Schimpf, nicht eine Gefälligkeit, gab Clodius von oben herab zur Antwort: 'Nun denn, wenn ich es dir nicht zum Dank machen kann, so wirst du zu deinem Verdruß hinfahren!', und trat unverzüglich vor das Volk, um die Entsendung Catos in aller Form bestätigen zu lassen."

Cicero allerdings bekam die volle Breitseite clodianischer Rache zu spüren. Der Tribun setzte in der Volksversammlung ein ausschließlich gegen ihn gerichtetes Gesetz durch: Wer einen römischen Bürger ohne rechtmäßiges Urteil töten lasse, der solle bestraft werden. Durch die rückwirkende Geltung des Gesetzes war allen klar, daß Cicero hier politisch erledigt werden sollte, indem man ihn über die Hinrichtung der senatorischen Anhänger Catilinas stolpern ließ. Cicero sah das anfangs nicht so: treuherzig vertraute er auf seine Beliebtheit.

"Die Drohungen des Clodius und die Herausforderungen berühren mich wenig, denn nach meiner Meinung kann ich entweder mit Würde kämpfen oder ohne Mühe ausweichen....
Wenn Clodius mich anklagt, wird ganz Italien herbeiströmen und mein Ruhm nur größer werden!"

Weit gefehlt! Knallhart setzte Clodius Cicero zu: der Altconsul konnte sich schließlich kaum noch in der Öffentlichkeit blicken lassen.

"So von der Gefahr und der Anklage bedroht, legte Cicero Trauerkleidung an, ließ sich die Haare wachsen und wandte sich schutzflehend an das Volk. Aber überall trat ihm Clodius in den Gassen entgegen, begleitet von seinen frechen, mutwilligen Burschen, welche fortwährend in zügelloser Weise über die veränderte Kleidung und Erscheinung Ciceros spotteten, ihn oft mit Kot und Steinen bewarfen und ihm so bei seinen Bittgängen hinderlich waren."

Als der Tribun schließlich sogar einen Keil zwischen Cicero und dessen politischen Gönner, den großen Pompeius trieb, gab Cicero auf. Fluchtartig verließ er Rom und ging freiwillig in die Verbannung nach Griechenland, wo er über ein Jahr in Selbstmitleid schwelgte, sein Los beweinte und sich in weiteren Haßtiraden auf seinen Feind erging. Cicero wäre wohl zutiefst befriedigt gewesen, hätte er geahnt, daß durch seine Schriften Clodius 2000 Jahre lang als der politische Unruhestifter und Aufwiegler gehandelt werden würde. Bis auf den heutigen Tag wird Clodius von einigen Historikern unwidersprochen als Demagoge, Bandenchef, Anarchist und politischer Desperado beschrieben, dessen einziger Daseinszweck darin bestanden habe, sich als Totengräber des Staates zu betätigen. Zu wuchtig war die Sprache des großen Redners, der sich im Hinblick auf Clodius keinerlei Beschränkungen auferlegte. Laut Cicero war Clodius ein Wegelagerer, Pirat und Meuchelmörder, ein Unmensch, ein Wahnsinniger, eine Hure des Volkes, umgeben von Messerhelden, Kerkerinsassen, Mietlingen und Plünderern. Von früh bis spät war er damit beschäftigt, Brände zu legen, Ehen zu brechen, Waisenkinder abzuschlachten, römische Bürger zu ermorden, Imperatoren zu verraten und das Gemeinwesen zugrundezurichten.
Lediglich einer der großen Althistoriker unseres Jahrhunderts hat festgestellt, daß Ciceros Reden aus dieser Zeit so verlogen seien, daß man geradezu vom Gegenteil seiner Behauptungen ausgehen müßte. Wie auch immer es gewesen sein mag, sicher ist, daß Clodius in seinem Tribunatsjahr 12 Gesetze in der Volksversammlung durchbrachte. Das war ohne Übertreibung das umfangreichste Reformprogramm seit der Zeit der Gracchen. Im Kern war es auf Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Lage der einfachen Leute, der Plebs, ausgerichtet.
Das allerdings war mehr als genug, um die konservativen Aristokraten staatsfeindliche Umtriebe wittern zu lassen. Die Plebejer jedoch standen verständlicherweise hinter Clodius und daher war er für Männer der popularen Richtung wie Caesar und Crassus eine lohnende politische Investition.

Iuvenes barbatuli

Um Clodius' Schwestern hatte sich inzwischen ein Kreis junger Leute beiderlei Geschlechts geschart, die dafür berühmt und auch berüchtigt waren, daß sie sich wenig um überkommene Traditionen und Konventionen scherten. Ein literarisch-politischer Zirkel war da entstanden, zu dem in erster Linie Söhne und Töchter von Aristokraten gehörten. Ende der 60er Jahre waren sie zum erstenmal in Erscheinung getreten, ausgerechnet während des Bona Dea-Skandals. Schon damals hatte sich Cicero scheinheilig über die "iuvenes barbatuli", die "milchbärtigen Jungs", ereifert, die, so Cicero, als Clodius' Helfershelfer Abstimmungen sabotierten.
Tatsächlich rebellierten die jungen Männer nicht nur durch ihr bärtiges Äußeres, -die damalige Mode schrieb glattrasierte Gesichter vor-, sondern vor allem politisch gegen die ältere Generation. Satte, zufriedene Politiker, die fest im Sattel sitzen - ein Graus für die Leute um Clodius und Clodia. Die literarische Ausprägung ihrer Anschauungen erfolgte durch Dichter wie Catull und Licinius Macer Calvus. In ihren Epigrammen kommen die ganze Wut und Enttäuschung über die korrupte Politik zum Ausdruck, so etwa, wenn Catull äußert, wie gleichgültig ihm Caesar sei.

"Caesar, mir liegt nichts daran, dir etwa sehr zu gefallen,
will auch nicht wissen, ob du schwarz oder weiß im Gesicht."

Im Ton tiefster Verachtung bewertete Licinius Macer Sitte und Moral des Pompeius: "Magnus, den alle fürchten, kratzt sich mit einem Finger den Kopf: was er wohl will? Einen Mann!"

Diese Spottverse wurden begreiflicherweise sehr bekannt. Als Clodius in der Volksversammlung ausrief: 'Wer kratzt sich am Kopf?', skandierte die Menge
begeistert: 'Pompeius, Pompeius'.

Pompeius war derzeit ohnehin nicht beliebt bei der stadtrömischen Bevölkerung. Mit gutem Grund: skrupellos machte er Politik mit dem Hunger des Volkes, indem er die Getreidezufuhr manipulierte. Durch ein entsprechendes Amt wollte er die gesamte Versorgungspolitk in seiner Hand halten. Schließlich brauchte er ein Äquivalent zu Caesars großen Erfolgen in Gallien. Hungerunruhen, Ausschreitungen und ein wildgewordener Clodius kämen ihm da gerade recht. Für alle Fälle intervenierte er im der Sache Ciceros: Jetzt veranlaßte er seine Rückberufung aus der Verbannung. Nichts war im Moment dringlicher als ein gewichtiger Verbündeter! Schon wurde er in der Volksversammlung von Clodius attackiert. Auch Cicero wurde sofort von ihm der unlauterer Machenschaften bezichtigt, kaum daß er wieder in der Hauptstadt war. Er berichtete: "Am folgenden Tage, das heißt also am 5. September, stattete ich dann im Senat meinen Dank ab. Zwei Tage später, es herrschte große Teuerung, strömten die Massen zunächst beim Theater, dann vor dem Rathaus zusammen, und schrien, von Clodius angestiftet, ich sei schuld an dem Brotmangel. Der Senat verhandelte dieser Tage schon über die Teuerung, nicht nur im Volke, auch unter den Optimaten sprach man von einer Berufung des Pompeius als Getreidekommissar; er selbst trachtete nach dieser Stellung, und die Menge forderte mich namentlich auf, mich dafür einzusetzen."

Pompeius, Cicero und der Senat erhielten gewalttätige Hilfe gegen Clodius durch den Volkstribunen des Jahres 57 v. Chr., Titus Annius Milo. Intrige, Sabotage, Prozesse und der Einsatz bewaffneter Gladiatoren waren die Methoden, mit denen Milo die Politik des Clodius zu hintertreiben versuchte. Der allerdings hatte sein Samthandschuhe auch längst ausgezogen. Im November des Jahres 57 schrieb Cicero an seinen Freund Atticus: "...Bewaffnete vertrieben am 3. November die Bauarbeiter von meinem Grundstück. Das Haus meines Bruders Quintus wurde zunächst durch Steinwürfe von meinem Grundstück aus demoliert, dann auf Clodius' Befehl in Brand gesteckt; vor den Augen der Stadt flogen die Feuerbrände ins Haus unter dem Stöhnen und Klagen, ich will nicht sagen der Patrioten - denn ich weiß nicht, ob es die noch gibt -, sondern einfach aller Menschen. Clodius rannte in seiner Tollheit hin und her, dachte nur an Wahnsinnstaten, nur an die Ermordung seiner Feinde. Er stürzte aus einer Straße in die andere, machte den Sklaven in aller Öffentlichkeit Hoffnung auf Freiheit... Am 12. November versuchte er, Milos Haus in seine Hand zu bringen und in Flammen aufgehen zu lassen. Am hellichten Tag um die fünfte Stunde führte er einen Haufen seiner Leute mit Schilden, gezogenen Schwertern, andere mit brennenden Fackeln herbei. Er selbst hatte sich Publius Sullas Haus als Hauptquartier ausersehen. Dann aber brachte Quintus Flaccus aus Milos Haus handfeste Kerle herbei und erschlug von dem ganzen clodianischen Räubergesindel die berüchtigsten, hätte am liebsten auch ihren Anführer erschlagen, aber der hatte sich in Sullas Haus im innersten Winkel verkrochen..."

Der Caelius-Prozess

Im Jahr 56 v. Chr. ergab sich die Gelegenheit für Cicero, Clodius und seiner verhaßten Umgebung einen schweren Schlag zu versetzen. Im Prozeß gegen den jungen Marcus Caelius Rufus griff Cicero als Verteidiger in besonders scharfer Weise Clodia an. Indem er seine mittlere Schwester in den Schmutz zog, versuchte der Redner, Clodius zu treffen und gesellschaftlich zu ächten.
Schon lange war den konservativen Traditionalisten der Lebenswandel der Frauen um Clodius und um die "barbatuli", die Bartträger, ein Dorn im Auge. Da war keine Rede mehr von "häuslich, keusch und wollewebend", dem Frauenideal der Altvorderen! Die drei Clodias und ihre Freundinnen agierten selbstbewußt im Vordergrund, äußerten sich öffentlich zu Kunst, Literatur und Politik, priesen den Lebens- und Liebesgenuß und waren auf jedem Gastmahl zu finden. Ein Dasein als würdige römische Matrone? Wie spießig! Amouren und Tändeleien, das war prickelndes Abenteuer! Catull, der verliebte Dichter wußte das aus erster Hand:

"Lesbia sagt, ist ihr Mann dabei, mir reichlich viel Böses,
Und das bereitet dem Taps immer gewaltigen Spaß.
Schafskopf, merkst du denn nichts? Wenn sie meiner vergäße und schwiege,
Wär' sie in Ordnung; doch jetzt brummt sie und zankt sie mit mir,
Hat sie mich nicht nur im Sinn, o nein doch, was noch weit schlimmer,
Sie ist erbost, das besagt, drinnen pocht glühend ihr Herz."

Im Jahr 56 v. Chr., als Cicero während des Caelius-Prozesses verbal über Clodia herfiel, war die Liebschaft mit Catull längst zu Ende. Außerdem war Clodia Witwe. Im Prozeß trat sie als Zeugin der Anklage auf. Der junge Caelius war der Gewaltanwendung gegenüber einer ausländischen Gesandtschaft und der Beihilfe zum Mord angeklagt. Die Beweislage war unklar: das einzige, was man ihm tatsächlich nachweisen konnte, war daß er sich von Clodia Geld geliehen hatte, wohl um irgendwelche dunklen Vorhaben zu finanzieren, und daß er sich Gift besorgt hatte. Caelius' Verteidiger Cicero konstruierte aus diesen dürren Fakten eine richtige Sex-and-Crime-Räuberpistole. Aus diesen Verhandlungen sollte Clodia nicht unbeschadet hervorgehen.

"In diesem Prozeß kommt es uns einzig und allein auf Clodia an, ihr Richter, auf eine nicht nur berühmte, sondern auch berüchtigte Frau...!"

Clodia, so Ciceros seltsame Schlußfolgerung, sei die Geliebte des Caelius gewesen. "Warum standest du mit Caelius auf so vertrautem Fuß? War er mit dir verwandt, verschwägert oder ein Freund deines Mannes? Nichts von alledem. Was trieb dich also, wenn nicht zügellose Leidenschaft?"

Dann habe Clodia mit ihm gebrochen, woraufhin Caelius sie ermorden wollte. Zu diesem Zweck habe er das Gift besorgt. Letzteres hatte Clodia behauptet, daher mußte aus Gründen der Wahrheitfindung gegen sie gekämpft werden, nicht etwa wegen persönlicher Animositäten.

"Und ich täte das noch nachdrücklicher", sagte Cicero, "wenn ich nicht mit dem Ehemann dieser Person in Feindschaft lebte - mit dem Bruder, wollte ich sagen, hier vertue ich mich jedes Mal. ... Ich habe nie geglaubt, mit Frauen Feindschaften austragen zu sollen - schon garnicht mit einer Person, von der alle Welt stets angenommen hat, sie sei eher jedermanns Freundin als jemandes Feindin."

Wenig später ist völlig klar, was Cicero wollte: Clodias sittliche Verworfenheit sollte ihre Unglaubwürdigkeit beweisen. Als rhetorische Finte ließ Cicero einen gestrengen Vorfahr mit ihr ins Gericht gehen und entwarf zugleich ein Sittengemälde des frivolen Lebens der jeunesse dorée:
"Doch du, Frauenzimmer, wenn du deine Ränke, deine Vorwürfe, als begründet erweisen willst, dann mußt du erklären, was es mit diesem innigen Verhältnis, diesem herzlichen Einvernehmen auf sich gehabt hat. Die Ankläger reden ja ständig von Vergnügungen, Liebschaften und Ehebrüchen, von Reisen nach Baiae, Strandfesten, Diners und Trinkgelagen, von Gesang, Musik und Bootsfahrten und sie geben zu erkennen, daß sie das alles mit deinem Einverständnis vorbringen. Dich hat, wer weiß, was für eine Aufwallung und Unbedachtheit getrieben, diese Dinge auf dem Forum und vor Gericht auszubreiten, jetzt mußt du sie entweder widerrufen oder zugeben, daß man deinen Beschuldigungen und deinem Zeugnis keinerlei Glauben schenken darf."

Und wieder fehlt nicht die Anspielung auf Inzest, Ciceros gemeinster Seitenhieb: "Wenn du nun willst, daß ich mich moderner gebe, dann kann ich folgendermaßen mit dir reden. Ich lasse den unfreundlichen und etwas groben alten Herrn beiseite; ich suche ir einen von deiner Generation aus, und zwar am liebsten deinen jüngsten Bruder: der ist in dieser hinsicht ganz modern; der liebt dich innig; der hat sich angewohnt, ich vermute, weil er sich irgendwie ängstigt und vor Nachtgespenstern fürchtet, stets mit dir - das herzige Bürschchen mit seiner älteren Schwester - zu schlafen."

Ciceros Plädoyer gipfelte schließlich in der Andeutung, Clodia hätte ihren Mann vergiftet. Aber trotzdem, erklärte der Redner scheinheilig, natürlich habe er persönlich garnichts gegen Clodia, auch wenn sie sehr unfreundlich zu ihm gewesen sei...

"Ich will dein kränkendes Verhalten vergessen, Clodia; ich verbanne die Erinnerung an mein Leid; ich denke nicht weiter an die Abscheulichkeiten, die du während meiner Abwesenheit den Meinen gegenüber begangen hast, und auch, was ich gesagt habe, soll nicht auf dich gemünzt sein."

Cicero gelang es, die Geschworenen zu überzeugen: Caelius wurde freigesprochen. Nicht nur die Zeitgenossen, auch viele Historiker haben bis auf den heutigen Tag die Liebe-Rache-Gift-Story für bare Münze genommen.

In den Jahren bis 52 v. Chr. wurde es stiller um Clodius. Seine Schwester wird überhaupt nicht mehr erwähnt. In der Literatur später noch genannte Frauen dieses Namens sind vermutlich nicht mit unserer Clodia identisch.

Mord auf der Via Appia

Am 18. Januar des Jahres 52 v. Chr reiste der Bewerber um das Consulat Titus Annius Milo und seine Begleitung auf der Via Appia nach Süden. Vor Jahren hatte Milo als Mann des Senats Gladiatorenbanden gegen Clodius aufgestellt. Nun sollte es zur letzen entscheidenden Auseinandersetzung der beiden Kontrahenten kommen.

"Da begegnete ihm Clodius um die neunte Stunde ein Stück Weges hinter Bovillae. Clodius war zu Pferde, etwa 30 kampfbereite Sklaven, mit Schwertern
bewaffnet, bildeten sein Gefolge. Milo saß in einem Reisewagen mit seiner Frau und einem Freund. Es folgte ihnen ein langer Zug von Sklaven, unter denen sich auch Gladiatoren befanden."

Heftige Worte flogen hin und her, es kam zu Rempeleien und schließlich zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Clodius verletzt wurde. Sofort wurde er in die nächste Schenke getragen. Jetzt kam Milo ins Grübeln: so eine Gelegenheit würde sich wohl nie wieder bieten...

"Und so wurde Clodius aus seinem Versteck gerissen und mit vielen Wunden niedergemacht. Sein Leichnam blieb auf der Straße liegen, weil die Sklaven des Clodius entweder getötet waren oder sich schwer verwundet versteckt hielten. Die Leiche des Clodius wurde vor der ersten Nachtstunde nach Rom gebracht. Eine ungeheure Masse des niedrigsten Volkes und eine riesige Anzahl von Sklaven sammelte sich unter heftigem Wehklagen um die Leiche."

Zorn und Trauer des Volkes entluden sich in heftigen Unruhen. Sogar die Curie, der Sitz des Senats ging in Flammen auf. Für kurze Zeit schien Anarchie in Rom zu herrschen. Wer würde Nutzen daraus ziehen? Titus Annius Milo profitierte letzlich nicht von seiner Bluttat. Er wurde des Mordes angeklagt und, obwohl Cicero ihn verteidigte, schuldig gesprochen. Seine Karriere war zu Ende und er verbrachte den Rest seines Lebens in der Verbannung. Es war Pompeius, der sich kurzfristig als der große ordnende Staatsmann präsentierte. Cicero gefiel das sehr gut.

Doch nicht mehr lange und Caesar würde aus Gallien zurückkommen...

Diesem Text liegen vornehmlich die Werke Benner, Herbert, Die Politik des P. Clodius Pulcher, Stuttgart, 1987, die Cicero-Biographie des Plutarch (Große Griechen und Römer) in der dtv-Ausgabe von 1980, sowie besonders Will, Wolfgang, Der römische Mob, Wiss. Buchges.,1991, zugrunde.